Liederabend "Wir Hoffen Weiter"

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Trotz Wüsten-Erfahrung hoffen sie weiter

Geistlicher Liederabend des Singkreises Bergfeld begeisterte mehrere Hundert Zuhörer

Von Peter Lahr (RNZ 21.01.2009)

Mosbach-Bergfeld. „Die schönste Not in der Kirche ist die Platznot", unterstrich Kaplan Thorsten Ret am Sonntagabend aus gutem Grund. War doch die Kirche Maria Königin beim geistlichen Liederabend des Singkreises Bergfeld bis auf den letzten Platz gefüllt. Mehrere Hundert Zuhörer konnte Gitarrist Günter Kern begrüßen, und er betonte: „Dieser Abend soll kein Konzert, sondern Gebet sein." Deshalb möge man mit dem Beifall doch bitte bis nach dem „Amen" warten. Mitsingen dürfe man aber durchaus: „Lassen Sie sich einfach tragen".

Pfarrer Herbert Dewald, der unter den Zuhörern weilte, habe der Gemeinde manch sinnreiche Abkürzung hinterlassen. Eine davon laute: „Whw". Mit diesen drei Buchstaben, die für „Wir hoffen weiter" stehen, gab Dewald nicht nur das Motto des geistlichen Liederabends vor. Wurde vom Konzert doch ein Mitschnitt erstellt, der in wenigen Wochen als CD erhältlich ist.

Mit einem durchaus poppigen Intro stellte sich die Rhythmusgruppe vor. Den Herzschlag des Singkreises bildete Stefan Pfeffer am Schlagzeug. Annette Götz-Schaller und Günter Kern sorgten für den typischen Gitarrensound. Herr der Tasten war Christian Dieterle, der sein Keyboard auch mal zur Orgel mutieren ließ und Wüstenwind durch die Kirche pfeifen ließ. Mit virtuosen Einwürfen und Soli auf der Querflöte glänzte Sonja Reichelt. Eingängige Melodien, häufig mit hohem Kuschel- und Mitwipp-Faktor, stellten die Musiker dem homogen agierenden Chor zur Seite. Dirigentin Regine Schick-Kern leitete die Sängerschar sehr exakt und deutlich.

„Shalom", lautete nicht nur der Titel des ersten Liedes. Mit „Shalom" grüßte auch Miriam (Renate Neureither). Sie führte, wie auch später Petra Link-Bönig in der Rolle der unbekannten Ehebrecherin, durch das Konzert. Die beiden „biblischen Erzählfiguren" öffneten mit ihren Worten die Lieder, vertieften ihre Aussage und wollten zu weiterem Nachdenken anregen. Von der Gefangenschaft in Ägypten war da die Rede und von dem Zug durch die Wüste. Auch „ Wüsten-Erfahungen" im übertragenen Sinn wurden thematisiert - bis zum Geschehen von Golgatha. Basis aller Lieder waren die Hoffnung und das Vertrauen darauf, dass Gott sene Hand über uns hält. In dieser Gewissheit konnte Miriam auf die Pauke schlagen und zu einem fröhlichen Lied mit leichten Klezmer-Anleihen durch das sich öffnende Meer tanzen. Zum „Fest der Treue Gottes" lud der Singkreis. Die Zehn Gebote wurden als „ein neues Lebensangebot Gottes" aufgefasst, das den Weg durch unsere Zeit weise. Musikalisch reizte das Lied „Gebote" durchaus zum Mitwippen.

Aus den rhythmisch häufig homogen aufgefassten modernen christlichen Liedern stachen Kompositionen wie „Vergib uns unsere Schuld" heraus. Hier hauchten die beiden Gitarren sanfte Riffs, zu denen Sänger und Sängerinnen abwechselnd „Kyrie eleison" erklingen ließen. Ein traumhaftes Querflötensolo führte zu „Schöpfer aller Himmel".

Dramatischer Orgelklang hob „Gottes Lamm" vom bisher Gehörten deutlich

ab. „Steht auf und lobt unseren Gott", ließen sich die Gläubigen nicht zwei Mal singen. Sie klatschten bald begeistert mit.

Kaplan Ret erteilte den Segen und erinnerte daran, dass die Wüste ein Ort sei, an dem man Gott begegnen könne. Dies zeige das Beispiel des Heiligen Antonius. Für den schönen und wertvollen Konzertabend bedankte sich der Geistliche bei allen Mitwirkenden. Nach dem letzten Lied, besagtem „Amen", würdigten die Zuhörer das Gehörte mit stehenden Ovationen und applaudierten lange den Sängern und Musikern.

Der Erlös des Konzerts solle dem Perukreis zugute kommen, erklärte Günter Kern abschließend.

 

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